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Bruxismus

Informationen zur Zahnerkrankung Bruxismus

Bruxismus ist auch unter dem Schlagwort "Zähneknirschen" bekannt. Dieses Knirschen geschieht meistens unbewusst während des Schlafes. Es kann aber auch tagsüber, in Form von festem Aufeinanderpressen der Zähne, erfolgen. Resultat ist ein Abnutzung der Zähne und eine Überlastung der Kaumuskulatur und des Kiefergelenks. Bruxismus kann letztlich sogar zu sehr starken Schmerzen führen. Oft reicht es schon aus, Bruxismus durch Selbstbeobachtungen einzudämmen. Bei schwereren Formen, oder starkem nächtlichen Zähneknirschen, kann dem starken Verschleiß, durch eine Aufbiss-Schiene, entgegengewirkt werden.

Ursachen

Bruxismus kann eine Vielzahl von Ursachen haben. Die häufigste Ursache ist emotionaler Stress, was bedeutet, dass sich psychologische Faktoren körperlich manifestieren können. Darüber hinaus können eine falsche Positionierung der Zähne und des Kiefers, Schlafapnoe und bestimmte Schlafstörungen zu Bruxismus führen. Genetische Faktoren können ebenfalls eine Rolle spielen, sodass Menschen mit Familienmitgliedern, die Bruxismus haben, ein erhöhtes Risiko haben könnten. Schließlich gibt es bestimmte Medikamente und psychoaktive Substanzen, die das Risiko für Bruxismus erhöhen können.

Symptome

Die Anzeichen und Symptome von Bruxismus variieren. Abgenutzte Zähne sind ein offensichtliches Zeichen, aber Schmerzen im Kiefer, Kopfschmerzen, besonders morgens, und Gesichtsschmerzen können ebenfalls auftreten. In fortgeschrittenen Fällen können Menschen Zahnempfindlichkeit erleben oder feststellen, dass ihre Zähne gelockert sind. Einige Personen mit Bruxismus könnten auch ein Klick- oder Knirschgeräusch im Kiefer feststellen, wenn sie den Mund öffnen oder schließen.

Diagnose

Die Diagnose von Bruxismus erfolgt häufig durch Zahnärzte, da sie in der Lage sind, abnormen Verschleiß der Zähne oder Schäden am Zahnschmelz festzustellen. Zusätzlich zu einer physischen Untersuchung könnten Zahnärzte auch Fragen zum Schlafverhalten, Stresslevel und anderen relevanten Lebensgewohnheiten stellen. In schwerwiegenderen Fällen kann eine Überweisung zu einem Schlafspezialisten erfolgen, der eine Schlafstudie durchführt, um den Schweregrad des Bruxismus während des Schlafens zu ermitteln.

Verlauf

Es gibt keine feste Regel dafür, wie Bruxismus fortschreitet. Bei einigen Personen kann es sich um eine vorübergehende Reaktion auf Stress handeln, die nachlässt, sobald die Stressquelle verschwunden ist. Bei anderen kann es chronisch sein und über viele Jahre anhalten. Unbehandelt kann Bruxismus zu Zahnfrakturen, Zahnverlust, Zahnfleischrückgang und TMJ (Kiefergelenk)-Störungen führen.

Behandlungsformen

Es gibt verschiedene Ansätze zur Behandlung von Bruxismus. Zahnärzte können maßgeschneiderte Zahnschienen oder Aufbissschienen empfehlen, die die Zähne schützen und die Spannung auf Kiefer und Muskulatur verringern. Wenn Stress die Hauptursache ist, könnten Techniken wie Biofeedback, Meditation und tiefe Atemübungen hilfreich sein. Physiotherapie kann auch zur Behandlung von Verspannungen im Kiefer eingesetzt werden. In schwereren Fällen könnten Medikamente, wie Muskelrelaxantien, verschrieben werden.

Häufigkeit

Bruxismus tritt in der Bevölkerung recht häufig auf. Schätzungsweise leiden bis zu 10% der Erwachsenen darunter, wobei Kinder mit etwa 15% eine noch höhere Prävalenz haben. Interessanterweise zeigen Studien, dass Männer und Frauen in etwa gleich häufig betroffen sind.

Heilungschancen

Obwohl Bruxismus keine "Heilung" im herkömmlichen Sinne hat, können die Symptome und Auswirkungen effektiv gemanagt werden. Viele Menschen finden Linderung durch die oben genannten Behandlungsmethoden. Es ist entscheidend, die spezifische Ursache des Bruxismus zu identifizieren, um die wirksamste Therapie zu finden.

Quellen

- Mayo Clinic (https://www.mayoclinic.org/diseases-conditions/bruxism/symptoms-causes/syc-20356095)
- Deutsche Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde (https://www.dgzmk.de/zahnmedizin/patienteninfo/merkblaetter.html?file=files/dgzmk/content/PATIENTENINFORMATIONEN/merkblaetter/deutsch/b/Bruxismus/Bruxismus.pdf)

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